6.500 Mitarbeitende sagen Danke für die Coronaprämie

Im August kann die Evangelische Heimstiftung (EHS) die Coronaprämie an insgesamt 6.500 Mitarbeitende weitergeben, die von März bis Mai einen Anspruch erworben haben. Zum Jahresende kommen weitere Mitarbeitende dazu. Die genaue Höhe der Prämie richtet sich nach Tätigkeit und Arbeitsumfang, das Geld ist aber steuer- und sozialversicherungsfrei. Die EHS begrüßt die Einmalzahlung ausdrücklich, allerdings nicht als Ersatz für die dringend notwendige Systemreform.

1.500 Euro für jede Pflegekraft in der Altenpflege – so kürzt man die Coronaprämie gerne ab. Im Detail sieht es so aus: Die Prämie ist eine einmalige Leistung, die für Mitarbeitende in Einrichtungen und Diensten der Altenhilfe mit Versorgungsvertrag nach SGB XI gezahlt wird. Sie wird zu zwei Dritteln vom Bund und zu einem Drittel vom Land finanziert, hat eine Höhe von bis zu 1.500 Euro und ist steuer- und sozialversicherungsfrei. Welchen Betrag der Mitarbeitende genau erhält hängt davon ab, welche Tätigkeit er oder sie ausübt und in welchem Umfang er oder sie arbeitet. Bei Vollzeit werden folgende Beträge ausbezahlt:

  • 1.500 Euro für Mitarbeitende wie Pflegekräfte oder Alltagsbegleiter, die Leistungen durch direkte Pflege und Betreuung erbringen. Dazu gehören auch die Führungskräfte in den Pflegeeinrichtungen.
  • 1.000 Euro für Mitarbeitende, die zumindest 25 Prozent Ihrer Tätigkeit gemeinsam mit Pflegebedürftigen tagesstrukturierend oder aktivierend tätig sind.
  • 500 Euro für alle anderen Mitarbeitenden, etwa in der Küche oder in der Reinigung.
  • 900 Euro für Auszubildende und 150 für Mitarbeitende im Freiwilligen Sozialen Jahr.

Außerdem gilt die Prämie zunächst nur für Mitarbeitende, die zwischen 1. März und 31. Mai mindestens drei Monate in der Altenpflege gearbeitet haben. Alle anderen Mitarbeitenden erhalten die Prämie, wenn sie bis zum 31. Oktober die drei Monate erfüllen. Diese Auszahlung ist dann für Ende 2020 geplant. Und: Die Auszahlung der Prämie hängt davon ab, dass die Pflegekassen das Geld den Träger rechtzeitig überweisen – zugesichert wurde dies zum 16. Juli, so dass die Zahlung mit der darauffolgenden Gehaltsrechnung weitergegeben werden kann.

Für die Evangelische Heimstiftung war die Auswertung der Daten und die Antragstellung für ihre 9.300 Mitarbeitenden eine sportliche Aufgabe. „Wir haben alles daran gesetzt, dass die Prämie rechtzeitig ausbezahlt wird“, erklärt Hauptgeschäftsführer Bernhards Schneider, „und wir sind froh, dass wir es geschafft haben“. Von den 9.300 Mitarbeitenden der EHS haben im August insgesamt 6.500 Anspruch auf die Prämie. Das sind sechs Millionen Euro die in dieser ersten Runde allein bei der EHS weitergegeben werden können. „Jede Kollegin und jeder Kollege, der die Prämie bekommt, freut sich darüber“, sagt auch Ilka Steck, Vorsitzende der Konzernmitarbeitervertretung bei der EHS, „aber die Einmalzahlung kann nicht das Ende der Fahnenstange sein“.

Einmalzahlung kann langfristige Strukturreform nicht ersetzen

Die Evangelische Heimstiftung begrüßt die Prämie als Anerkennung für Pflegekräfte ausdrücklich. „Wir sind den Entscheidungsträgern auf Bundes- und Landesebene dankbar, dass sie das besondere Engagement und die wichtige Arbeit unserer Mitarbeitenden in dieser Krisenzeit auch finanziell würdigen“, sagt Hauptgeschäftsführer Schneider. Gleichzeitig weist die EHS aber darauf hin, dass es mit einer Einmalzahlung nicht getan ist. Gute Pflege ist auch in Nichtkrisenzeiten systemrelevant. Sie braucht langfristig bessere Rahmenbedingungen und die sind nur durch eine grundlegende Finanz- und Strukturreform des Pflegesystems realisierbar. „Dafür werden wir uns weiterhin mit Kraft und Engagement auf Bundes- und Landesebene einsetzen“, verspricht Schneider.