Dr. Antonie Kraut. - Evangelische Heimstiftung bringt Buch über Unternehmensgründerin heraus

Zwischen Oktober 2016 und Juni 2018 erforschte das Diakoniewissenschaftliche Institut Heidelberg im Auftrag der Evangelischen Heimstiftung (EHS) Leben und Wirken von Dr. Antonie Kraut. Entstanden ist ein zweiteiliges Buch, das Antonie Kraut als Führungs- und Privatperson ergründet und Entwicklungen nachzeichnet, die zur EHS geführt haben. In einem zweiten Teil zeigen 13 Beiträge anschaulich, wie Antonie Kraut bis heute inspiriert und bewegt. Das Buch ist zum Jahresbeginn erschienen und wurde auf dem Neujahrsempfang der EHS vorgestellt. Es liegt in jeder der 141 Einrichtungen für Mitarbeiter und Kunden aus.

„Mit Talenten war sie auf vielen Gebieten gesegnet. Und sie hat das Beste daraus gemacht“, sagt Thomas Mäule, Leiter der Stabsstelle Theologie und Ethik bei der Evangelischen Heimstiftung (EHS) und einer der Autoren des Buches. Dr. Antonie Kraut (1905-2002) war Geschäftsführerin des Landesverbands der Inneren Mission (später Diakonisches Werk Württemberg) und gründete 1952 die EHS. In einem Gemeinschaftsprojekt der EHS mit dem Diakoniewissenschaftlichen Institut der Universität Heidelberg wurden erstmals Leben und Wirken von Antonie Kraut erforscht.

Für die Evangelische Heimstiftung hat die Gründerin eine ganz besondere Bedeutung. „Ihr selbstgewähltes Motto „Helfen, wo geholfen werden muss“ hat Unternehmen von Beginn an tief geprägt und tut es immer noch“, sagt Hauptgeschäftsführer Bernhard Schneider. Die Stuttgarter Unternehmenszentrale trägt ihren Namen, am Eingang erinnern ein Wandbild und ein Zitat an die Gründerin. „Für sie stand der Mensch immer im Fokus“, weiß Schneider, „dafür hat sie sich im Zweifel auch mutig über Konventionen ihrer Zeit hinweggesetzt. Das ist gelebte Diakonie und bis heute ein Leitbild unseres Handelns“. Die besondere Bindung zur EHS beruhte stets auf Gegenseitigkeit. „Die Krönung meiner Arbeit war 1952 die Mitgründung der Evangelischen Heimstiftung“, schreibt Kraut in einem Rückblick. 50 Jahre lang war sie ehrenamtlich und unentgeltlich als Vorsitzende und Ehrenvorsitzende engagiert.

Und auch darüber hinaus hat das Wirken Antonie Krauts Spuren hinterlassen. „Sie war gewissermaßen die Grande Dame der Stuttgarter Diakonie“, sagt Mäule. Als Frau in Führung habe sie tragfähige Fundamente für die württembergische Diakonie gelegt und wesentlich zur Förderung der beruflichen Gleichstellung von Frauen und Männern im kirchlichen Bereich beigetragen. „Damals wie heute sind Menschen von ihr inspiriert“, weiß Mäule, „mutig sein, hinsehen, für Hilfebedürftige eintreten – das war und ist Antonie Kraut. Eine Stuttgarter Jahrhundertfrau“.

Informationen zum Buch

Teresa A. K. Kaya, Thomas Mäule: Dr. Antonie Kraut (1905 – 2002). Eine Stuttgarter Pionierin und Gründerin der Evangelischen Heimstiftung. Evangelische Heimstiftung, Diakoniewissenschaftliches Institut der Universität Heidelberg (Hg.), Verlag und Buchhandlung der Evangelischen Gesellschaft GmbH, Stuttgart 2018, 136 Seiten.

ISBN 978-3-945369-72-2.