Drei Projekte wurden heute mit dem Ehrenamtspreis ausgezeichnet, den der Freundeskreis der Evangelischen Heimstiftung alle zwei Jahre vergibt: das „Generationen-Projekt 15/75“ aus dem Haus am Enzpark in Bietigheim-Bissingen, der „Laufende Seniorenbus“ aus dem Haus Rheinblick in Nußloch und der „Tanz in den Mai“ aus dem Robert-Breuning-Stift in Besigheim. Zwei weitere Projekte erhielten eine Ehrung für besonders langjähriges Engagement.
Mehr als 2.700 Ehrenamtliche engagieren sich in den Einrichtungen und Diensten der Evangelischen Heimstiftung (EHS) in Baden-Württemberg. Dabei kennt das Engagement viele unterschiedliche Formen: Von Lese- und Kochnachmittage mit Bewohnern stationärer Einrichtungen über Spaziergänge mit demenziell erkrankten Menschen bis hin zu Weihnachts- und Geburtstagsfeiern ist alles dabei. „Es ist wirklich beeindruckend, wie sich die Ehrenamtlichen einbringen und wie viel Engagement sie zeigen“, sagt Gerhard Gasser, Vorstand des EHS-Freundeskreises, „deswegen ist es uns im Freundeskreis ein besonderes Anliegen, dies entsprechend zu würdigen“. Deshalb lobt der Freundeskreis als Gesellschafter der EHS alle zwei Jahre einen Ehrenamtspreis aus. Auch in diesem Jahr wurden wieder drei Engagementkategorien ausgeschrieben: „Gelungenes Miteinander von Profis und Freiwilligen realisieren“, „Demenzfreundliche Kommune gestalten“ und „Teilhabe ermöglichen“. „Wir wollen die große Vielfalt an Engagementformen innerhalb der EHS in besonderer Weise hervorheben“, erklärt Ute Catrin Bührer, EHS-Freiwilligenkoordinatorin.
Drei besondere Projekte ausgezeichnet
Insgesamt 13 Bewerbungen gingen bis Mitte September ein. Eine sechsköpfige Jury traf anschließend die Entscheidung. Jurymitglieder waren Christel Glück, Geschäftsführerin des Diakonischen Instituts für Soziale Berufe, Karola Vollmer, Fachstelle Ehrenamt der Evangelischen Landeskirche Württemberg, Nora Jordan-Weinberg, Landesseniorenrat Baden-Württemberg, Gerhard Gasser, Vorstand des EHS-Freundeskreises, Gerhard Hartmann, Vorstand des Ehrenamtsbeirats und Thomas Hoffmann, Referat Ehrenamt, Diakonisches Werk Württemberg. Das Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro wurde vom Freundeskreis zur Verfügung gestellt.
In der Kategorie „Demenzfreundliche Kommune gestalten“ wurde das Projekt „Laufender Seniorenbus „Verein Lichtblick““ vom Haus Rheinblick in Nußloch ausgezeichnet. Bei diesem Projekt treffen sich jeden Mittwochmorgen ehrenamtliche und hauptamtliche Mitarbeitende, zu einem gemeinsamen Spaziergang mit Bewohnern durch den Ort. Gerade Menschen mit physischen oder geistigen Einschränkungen wird so die Möglichkeit eröffnet, die nähere Umgebung mit Rollator oder Rollstuhl lebendig zu erfahren.
Das „Generationen-Projekt 15/75“ aus dem Haus am Enzpark in Bietigheim-Bissingen wurde in der Kategorie „Teilhabe ermöglichen“ ausgezeichnet. Bei diesem Projekt besuchen Schüler über ein halbes Jahr hinweg die Menschen im Haus am Enzpark. Die Treffen sind selbstorganisiert und ermöglichen den Bewohnern Teilhabe am Leben der Jüngeren — ein Austausch zwischen Generationen, der für beide Seiten einen Gewinn darstellt.
Für das Projekt „Tanz in den Mai“ erhielten Engagierte aus dem Robert-Breuning-Stift in Besigheim die Auszeichnung in der Kategorie „Gelungenes Miteinander von Profis und Freiwilligen realisieren“. Umgesetzt wurde die Idee der Besigheimer Jugendfeuerwehr, altbekannte Traditionen, wie das Aufstellen eines Maibaumes, zu Menschen zu bringen, die aufgrund ihrer physischen und psychischen Einschränkungen nur noch bedingt in solche Ereignisse eingebunden werden.
Zwei besondere Ehrungen für langjähriges Engagement
Zusätzlich zu den drei ausgezeichneten Ehrenamtsprojekten wurden zwei Personen für ihren langjährigen ehrenamtlichen Einsatz mit Sonderpreisen bedacht. Einer der Preise ging an Ursula Hedderich für den Aufbau und die langjährige Leitung des ehrenamtlichen Teams im Eduard-Mörike-Haus in Bad Mergentheim. Geehrt wurde außerdem Micheline Garniere für ihr nachhaltiges Ehrenamt im Haus am Marktplatz in Kappelrodeck. „Es ist beeindruckend zu sehen, mit wie viel Herzblut und Ideen sich Menschen bei der Evangelischen Heimstiftung ehrenamtlich engagieren“, fasst Gerhard Gasser als Vorstandsvorsitzender des Freundeskreises zusammen, „und wir freuen uns, dass wir auch in diesem Jahr alle ehren und einige davon sogar auszeichnen konnten“.
Zum Hintergrund
Das Ehrenamt ist in der Kultur der Evangelischen Heimstiftung fest verankert. Die Interessen der ca. 2.700 Engagierten vertritt der Ehrenamtsbeirat als frei gewähltes Gremium nach dem EHS-Ehrenamtskonzept. In regelmäßigen Abständen werden die Wünsche und Motivationen der Freiwilligen mit einer Ehrenamtsumfrage erhoben. In den Einrichtungen gibt es spezielle Ansprechpartner für Ehrenamtliche. Mit Ute Catrin Bührer hat die EHS außerdem eine zentrale Freiwilligenkoordinatorin in der Unternehmenszentrale in Stuttgart.