Hammerschlag im Dreifaltigkeitshof - Evangelische Heimstiftung qualifiziert Ulmer Traditionseinrichtung für die Zukunft

An ihrem Traditionsstandort in Ulm baut die Evangelische Heimstiftung den Dreifaltigkeitshof zu einer modernen, zukunftsfähigen Einrichtung um. Es entstehen 120 Einzelzimmer in kleinen, familiären Wohngruppen, eine Tagespflege und 29 innovative Betreute Wohnungen. Insgesamt 26 Millionen Euro investiert die EHS in das Projekt, das in zwei Abschnitten durchgeführt wird und mit einem Hammerschlag an diesem Donnerstag an den Start geht.

Der Dreifaltigkeitshof in Ulm wurde bereits 1955 als Altenheim in zentraler Lage erbaut. 1985 übernahm die Evangelische Heimstiftung (EHS) die Einrichtung vom Ulmer Verein für Innere Mission. In den 1990er Jahren wurde das Gebäude saniert und erweitert. Um die Anforderungen der Landesheimbauverordnung zu erfüllen muss nun der Altbau komplett ersetzt und der Rundbau grundlegend saniert werden. „Wir haben die anstehende Veränderung als Chance genutzt, zukunftsfähige Wohn- und Pflegeangebote für unsere Kunden, moderne und sichere Arbeitsplätze für unsere Mitarbeiter und ein wirtschaftliches Haus für die Zukunft zu schaffen“, erklärt Hauptgeschäftsführer Bernhard Schneider.

Individuelles Angebot für Menschen mit Pflege- und Unterstützungsbedarf

Mit dem Umbau werden die stationären Pflegeplätze im Dreifaltigkeitshof von 135 auf 120 reduziert. Gleichzeitig entstehen neue Angebote für Menschen mit geringem Pflegebedarf: 29 Betreute Wohnungen mit ALADIEN und direkter Anbindung an die Mobilen Dienste sowie eine Tagespflege für 15 Gäste. ALADIEN steht für Alltagsunterstützende Assistenzsysteme mit Dienstleistungen und wurde speziell für Menschen mit Unterstützungsbedarf entwickelt. Im Erdgeschoss ziehen ein dreigruppiger Kindergarten und eine Physiopraxis ein. Im stationären Bereich wird der Altbau des Dreifaltigkeitshofs durch ein neues Gebäude mit 75 Einzelzimmern ersetzt, die 45 vorhandenen Zimmer im Rundbau werden saniert. Zukünftig wird das Haus nach dem Wohngruppenkonzept geführt, mit großen Einzelzimmern in kleinen, familiären Wohngruppen, um Selbstbestimmung und Teilhabe zu fördern.

Dreijähriges Bauprojekt in zwei Phasen

Die Planung des anspruchsvollen Projekts war für die Evangelische Heimstiftung keine leichte Aufgabe. „Wir wissen, dass die lange Bauphase und die große Veränderung für die Mitarbeiter, Bewohner und Angehörigen sehr belastend wird“, sagt Hauptgeschäftsführer Schneider, „das tut uns leid und wir haben explizit nach einer Lösung gesucht, die diese Belastung möglichst gering hält“. Diese ergab sich im Juni 2018, als deutlich wurde, dass das neue Kurt-Ströbel-Haus in Dornstadt zeitlich mit dem Baubeginn in Ulm fertig wird und daher als Interimsquartier genutzt werden kann. Dadurch verkürzt sich die Bauzeit auf drei Jahre und das Projekt ist in zwei statt den bisher geplanten drei Bauabschnitten realisierbar.

Deshalb sind vor wenigen Wochen 17 Bewohner und einige Mitarbeiter aus Ulm in das elf Kilometer entfernte, neu eröffnete Kurt-Ströbel-Haus nach Dornstadt umgezogen. Etwa 50 Bewohner sind im bestehenden Gebäude in Ulm geblieben. Sie ziehen nach Fertigstellung des Neubaus Ende 2021 dort ein, um die Sanierung des Bestandsgebäudes zu ermöglichen. Die Fertigstellung des Gesamtprojekts ist für Mai 2022 geplant.

Hausdirektorin ist erfahrene Führungskraft der EHS

Der Beginn des Zukunftsprojekts geht auch mit einem Führungswechsel einher. Die bisherige Hausdirektorin Kornelia Menden-Gräter begleitet die Bewohner und Mitarbeiter ins neue Kurt-Ströbel-Haus und leitet das Haus seit Juli 2019. Sie ist gelernte Altenpflegerin und war seit 2002 Hausdirektorin in Ulm.

Die Hausdirektion im Dreifaltigkeitshof übernimmt offiziell ab Baubeginn Corinna Schiefer. Sie hat Neuere Deutsche Literatur, Kunstgeschichte und Soziologie studiert und kam 2012 durch das Trainee-Programm zur Evangelischen Heimstiftung. Im Herbst 2013 übernahm sie die Hausdirektion im Michael-Hörauf-Stift, einer EHS-Einrichtung in Bad Boll. Seit April dieses Jahres leitet Schiefer nun die Ulmer Traditionseinrichtung und begleitet Bewohner und Mitarbeiter durch das Zukunftsprojekt. „Wir freuen uns sehr, dass Frau Schiefer dieses wichtige Projekt übernommen hat und wünschen Ihr für die neue Aufgabe alles Gute und Gottes Segen“, sagt Schneider zur Amtseinsetzung.

Hammerschlag und Amtseinführung am Donnerstag, 22. August

Den Baubeginn läuten die Evangelische Heimstiftung und die Stadt Ulm mit einem Hammerschlag gemeinsam ein. Hauptgeschäftsführer Bernhard Schneider begrüßt die Gäste. Anschließend sprechen Oberbürgermeister Gunter Czisch und der Technische Bereichsleiter der Züblin AG Michael Stiegeler Grußworte. Regionaldirektor Achim Holl und die Hausdirektorin Corinna Schiefer formulieren einen Ausblick. Das geistliche Wort gestaltet Pfarrerin Petra Frey. Leslie’s Bar-Jazz umrahmen die Veranstaltung musikalisch.