Herzog-Christoph-Residenz am Killesberg wird eingeweiht

Evangelische Heimstiftung setzt zweites WohnenPLUS-Projekt in Stuttgart um

Auf dem Stuttgarter Killesberg entsteht die sechste Einrichtung der Evangelischen Heimstiftung (EHS) in der Landeshauptstadt und die zweite WohnenPLUS-Residenz. So nennt die EHS ihre eigene, ambulante Alternative zum klassischen, stationären Pflegeheim. 19 Pflegewohnungen mit ALADIEN, zwei betreute Wohngemeinschaften und die direkte Anbindung an die Mobilen Dienste stehen nach Fertigstellung zur Verfügung. Auch die Christophkirche wurde im Zuge der Bauarbeiten von der EHS saniert. Nun werden beide Einrichtungen – die Kirche und die Residenz – im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes eingeweiht.

Für die Evangelische Heimstiftung (EHS) ist Stuttgart nicht nur Landeshauptstadt, sondern auch der Ort der Unternehmensgründung vor fast 70 Jahren. „Es war uns deshalb ein großes Anliegen, unsere innovative Wohnform auch hier zur realisieren“, sagt Hauptgeschäftsführer Bernhard Schneider. Deshalb ist Stuttgart Pilotstandort für gleich zwei der ersten zehn WohnenPLUS-Residenzen in Baden-Württemberg. Nach der Königin-Olga-Residenz im Stuttgarter Westen eröffnet nun die Herzog-Christoph-Residenz am Killesberg als zweite WohnenPLUS-Residenz in der Stadt.

Das WohnenPLUS-Konzept für Menschen mit Pflegebedarf

„WohnenPLUS bedeutet, dass Menschen trotz Pflegebedarf zuhause individuell versorgt werden“, erklärt Schneider. Das gelingt, indem verschiedene Wohn- und Pflegeangebote ganz individuell und je nach Bedarf miteinander kombiniert werden können. In der Herzog-Christoph-Residenz entstehen 19 Pflegewohnungen, zwei ambulante Wohngemeinschaften mit jeweils zwölf Kleinwohnungen und ein Stützpunkt der Mobilen Dienste.

Die Pflegewohnungen sind 36 bis 60 Quadratmeter groß und verfügen jeweils über ein barrierefreies Bad. Zusätzlich sind sie mit dem Assistenzsystem ALADIEN ausgestattet. Es steht für Alltagsunterstützende Assistenzsysteme mit Dienstleistungen und wurde speziell für Menschen mit Unterstützungs- und Pflegebedarf entwickelt. ALADIEN wird über ein bedienerfreundliches, für Senioren optimiertes Tablet gesteuert, das zur Grundausstattung jeder Wohnung gehört. Nach Bedarf können Leistungen hinzugefügt oder abgewählt werden.

Das Besondere an der Herzog-Christoph-Residenz ist, neben dem WohnenPLUS-Konzept, auch der generationenübergreifende und diakonische Charakter. Denn das neue Gebäude 2 verbindet die nun neu gestaltete Christophkirche und den auf dem Gelände befindliche Kindergarten räumlich und inhaltlich miteinander. „Wir setzen von Beginn an auf ein lebendiges Quartiersprojekt“, erklärt Schneider, „die Residenz wird nach und nach Lebens- und Begegnungsraum für Jung und Alt“. Rund 11 Millionen Euro investiert die EHS in das Projekt, das im Juli 2020 mit einem Spatenstich begann und 2022 fertiggestellt wurde.

Lange und wechselvolle Vorgeschichte der EHS auf dem Killesberg

Bereits 2011 hat die Evangelische Heimstiftung ein neues Pflegeheim auf dem Killesberg angedacht. Aufgrund verschiedener Entwicklungen, unter anderem durch Einsprüche aus der Nachbarschaft, von Vorgaben der Landesheimbauverordnung, durch zeitliche Verzögerungen bei der Erteilung der Baugenehmigung und zuletzt durch die Coronapandemie musste das Projekt mehrfach verändert bzw. verschoben werden. Die neue Baugenehmigung wurde 2016 beantragt und 2018 erteilt, 2020 wurde mit dem Bau begonnen und 2022 konnte die neue Residenz dann eröffnen.

Durch die Herzog-Christoph-Residenz erweitert die EHS ihr Angebot in Stuttgart um eine sechste Einrichtung, nach der Königin-Olga-Residenz am Feuersee, dem Haus auf der Waldau in Degerloch, dem Karl-Wacker-Heim in Botnang, dem Paul-Collmer-Haus in Untertürkheim und dem Württembergischen Lutherstift im Westen.

Festgottesdienst am Sonntag, 11. September um 11 Uhr in der Ev. Christophkirche

Als Abschluss des gemeinsamen Projekts feiern die Christophgemeinde und die Heimstiftung einen evangelischen Festgottesdienst am Sonntag, 11. September um 11 Uhr im Fleckenweinberg 29-31, Stuttgart-Killesberg. Nach dem Gottesdienst lädt die Heimstiftung zu einem kleinen Stehlempfang ein, um die neue Residenz symbolisch einzuweihen.