Lockdown und Testup - EHS führt umfassendes Testkonzept in allen Einrichtungen ein

Ab morgen steht Deutschland im harten Lockdown – das ist richtig, findet die Evangelische Heimstiftung. Denn das Infektionsgeschehen in der Bevölkerung spiegelt sich wie unter einem Brennglas in den Pflegeheimen. Deshalb reagiert das Unternehmen auf den Lockdown: tägliche Tests für Mit-arbeitende, zweimal wöchentlich Tests für Bewohner, verkürzte Besuchszeiten und verpflichtende Tests für jeden, der das Haus betritt. Aber: Die Häuser bleiben offen.

„AHA-Regeln streng einhalten, regelmäßig lüften und seit Oktober testen, testen, testen. Das sind die wichtigsten Waffen im Kampf gegen das Virus“, erklärt Hauptgeschäftsführer Bernhard Schneider. Aber selbst das reicht nicht aus. Deshalb steht für die Evangelische Heimstiftung fest: Der jetzt verkündete harte Lockdown war überfällig.

In der öffentlichen Diskussion wird teilweise bemängelt, es gäbe keine Strategie zum Schutz der Pflegeheime. Für die EHS trifft das nicht zu, denn das Unternehmen hat von Anfang an eine klare Strategie: Besuchsmanagement und Testkonzept deckungsgleich zusammenzu-bringen. Dafür ist jetzt während des Lockdowns der richtige Zeitpunkt gekommen. Seitdem Ende Oktober die Schnelltests verfügbar sind, werden sie flächendeckend eingesetzt und die Testkapazitäten konsequent hochgefahren.

Besuchs- und Testkonzept – Sicherheit in Heimen erhöhen

Nachdem bundesweit nun ein erneuter Lockdown beschlossen wurde, reagiert die EHS erneut: Ab sofort gilt ein aufeinander abgestimmtes Besuchs- und Testmanagement in allen Einrichtungen. Mitarbeitende werden täglich, Bewohner zweimal in der Woche und Gäste immer vor Betreten der Einrichtung getestet. Besuche sind täglich zwischen 14 und 18 Uhr möglich. Außerdem tragen alle Personen, die direkten Kontakt zu den Bewohnern habe, zu allen Zeiten eine FFP2-Maske – alle, also auch die Besucher.

Und: Die AHAL-Regeln gelten nach wie vor – auch bei negativem Test. „Negative Tests sind kein Freischein, um die Maske abzusetzen und die Oma in den Arm zu nehmen“, erklärt Hauptgeschäftsführer Schneider, „denn auch sie bieten keine 100prozentige Sicherheit“. Deshalb wird streng kontrolliert und im Zweifel werden Hausverbote ausgesprochen.

Was einfach klingt, bedeutet für die Mitarbeitenden eine enorme Aufgabe. „Unsere Leute arbeiten schon wieder seit sechs Wochen am Limit und viele haben das schon längst überschritten – aber es geht irgendwie immer weiter. Man kann ja nicht die Hände in den Schoß legen und warten, bis alles vorüber ist“, sagt Schneider.

Verpflichtende Schnelltests gefordert – Politik muss handeln

Doch damit das funktioniert müssen verpflichtende Tests auch in der Coronaverordnung des Landes aufgenommen werden. In Einzelfällen können sich die Einrichtungen auf ihr Hausrecht berufen, wenn aber Besucher den Test verweigern, gibt es wenig Spielraum. „Da würde uns eine rechtliche Regelung helfen, wonach Besucher und Gäste nur noch mit einem frischen, negativen Schnelltest ins Heim kommen dürfen“, fordert Schneider.

Vor Ort steht alles bereit – nur die Impfung fehlt

Bei der Evangelischen Heimstiftung ist man sich sicher, dass die Schnelltests noch lange über den Lockdown hinaus das wichtigste Schutzschild gegen das Coronavirus bleiben werden. Das zweite Schutzschild sind die Impfungen. Deshalb hofft man, dass es endlich losgeht: „Es ist beeindruckend, wie schnell und kompetent hierzulande die Impfzentren aufgebaut und die Mobilen Impfteams organisiert werden“, sagt Schneider.

Auch die EHS ist bereit und informiert bereits alle Bewohner, Mitarbeiter und Angehörige über eine eigene Kampagne über die Impfungen, um die Impfbereitschaft zu erhöhen. Die Impfteams werden hoffentlich bald in die Pflegeheime kommen und Bewohner und Mitarbeiter impfen. „Niemand hätte Verständnis, wenn die Pflegekräfte außen vor bleiben würden“, sagt Schneider. Im Moment warten alle händeringend auf den Startschuss durch die Europäische Zulassungsbehörde. „Es ist schon schwer zu ertragen: In Brüssel prüfen sie und bei uns sterben die Leute“, fasst Schneider zusammen.