Gleich drei Gründe zum Feiern gibt es im Michael-Hörauf-Stift an diesem Freitag: Denn die Einrichtung der Evangelischen Heimstiftung in Bad Boll feiert seinen 50. Jahrestag. Gleichzeitig wird die bisherige Hausdirektorin Corinna Schiefer verabschiedet und Gudrun Latzko als neue Leitung ins Amt eingeführt. EHS-Hauptgeschäftsführer Bernhard Schneider, Bürgermeister Hans-Rudi Bührle und Sozialdezernent Rudolf Dangelmayr begrüßen gemeinsam.
Das Michael-Hörauf-Stift in Bad Boll hat einen Großteil der Unternehmensgeschichte miterlebt und damit auch einen Großteil der Geschichte der Altenpflege in Deutschland. „Mit jeder Weiterentwicklung sind seit 1969 drei Konstanten stets geblieben“, sagt Bernhard Schneider, Hauptgeschäftsführer der Evangelischen Heimstiftung (EHS), „nämlich: Offenheit, Herzlichkeit und Zugewandtheit zum Menschen. Dazu gratulieren wir heute von Herzen“.
Ein halbes Jahrhundert Gute Pflege in Bad Boll
In den 1960er Jahren entschied sich das Fabrikantenehepaar Michael und Emma Hörauf, den Bau eines Pflegeheims mit einer großzügigen Spende zu fördern. Nach ersten Gesprächen mit Dr. Antonie Kraut, Gründerin und damalige Vorsitzende der Evangelischen Heimstiftung, kam es 1967 zur Vertragsunterzeichnung. Zwei Jahre später, am 4. Juli 1969, eröffnete das neue Michael-Hörauf-Stift mit 67 Doppelzimmern. Aufgrund der steigenden Nachfrage wurde die Einrichtung bereits 1981 um 20 Zimmern erweitert, damals schon mit eigenem Bad und Balkon, mit Teeküchen und Aufenthaltsräumen auf den Stockwerken. Auch ein großzügiger Speisesaal und ein Café wurden eingerichtet.
1998 folgte eine Tagespflege für zunächst zwölf Gästen, 2002 wurde diese auf 15 Plätze erweitert. Ebenfalls 2002 erweiterte die EHS das Stift um weitere 24 Zimmer. 2005 folgten eine Grundsanierung und ein neues Stockwerk, die Balkone wurden zugunsten geräumigerer Zimmer aufgelöst. Außerdem wurde der Wohnbereich „Am Kurpark“ eingerichtet, speziell für Menschen mit demenziellen Erkrankungen. Mit Unterstützung des Fördervereins wurde 2006 der Sinnesgarten gestaltet, das bis heute täglich von Bewohnern und Mitarbeitern genutzt wird. „Mittlerweile ist unser Michael-Hörauf-Stift fester Bestandteil der Gemeinschaft und des Lebens in Bad Boll und im Quartier fest etabliert“, freut sich auch Regionaldirektorin Karin Stiebler.
Gudrun Latzko übernimmt Hausdirektion von Corinna Schiefer
Zeitgleich mit dem Jubiläum wechselt auch die Leitung des Michael-Hörauf-Stifts. Corinna Schiefer, die das Haus seit 2013 leitet, wird offiziell verabschiedet und geht nach Ulm in den Dreifaltigkeitshof. Schiefer hat Neuere Deutsche Literatur, Kunstgeschichte und Soziologie studiert und kam 2012 durch das Trainee-Programm zur EHS. Im Herbst 2013 übernahm sie die Hausdirektion in Bad Boll, seit April 2019 leitet sie nun den Dreifaltigkeitshof in Ulm. „Wir bedanken uns bei Frau Schiefer für ihre wertvolle Arbeit in Bad Boll und freuen uns, dass sie uns als erfahrene und engagierte Führungskraft erhalten bleibt“, sagt Schneider zum Abschied.
Die Hausdirektion in Bad Boll übernimmt ebenfalls ein bekanntes EHS-Gesicht: Gudrun Latzko ist seit 2011 im Unternehmen und hatte ihren Einstieg als Hausdirektorin im Stiftungshof im Haubenwasen. Davor arbeitete Latzko für verschiedene Träger, seit 1983 ist sie im Sozialwesen tätig. „So eine traditionsreiche Einrichtung zu leiten ist eine große Freude und Herausforderung zugleich“, sagt Schneider „wir sind uns sicher, mit Frau Latzko die richtige Kollegin dafür gefunden zu haben und wünschen ihr für die Aufgabe alles Gute und vor allem Gottes Segen“.
Der Festakt findet am Freitag, 7. Juni um 15 Uhr im Michael-Hörauf-Stift in Bad Boll statt. Die Begrüßung übernimmt Bernhard Schneider als Hauptgeschäftsführer der EHS. Anschließend sprechen Bürgermeister Hans-Rudi Bührle, Sozialdezernent Rudolf Dangelmayr und Anke Gluhak mit Tobias Metzger als Mitarbeitervertreter Grußworte. Corinna Schiefer richtet einige Abschiedsworte an das Publikum und Regionaldirektorin Karin Stiebler und Hausdirektorin Gudrun Latzko formulieren einen Ausblick auf die künftige Entwicklung der Einrichtung. Pfarrer Tobias Schart ist für das geistliche Wort zuständig. Beatrix Rudolf und Bernadett Tamaschi begleiten die Veranstaltung musikalisch.
Eine der größten Regionen der Evangelischen Heimstiftung
Das Michael-Hörauf-Stift ist eine von neun Einrichtungen der EHS in der Region. Das Unternehmen betreibt außerdem noch das Albrecht-Teichmann-Stift in Reichenbach, das Blumhardt-Haus in Uhingen, das Haus am Aspacher Tor in Backnang, das Haus im Schelmenholz in Winnenden, das Haus im Wiesengrund in Albershausen, das Johanniterstift in Plochingen, den Palmschen Garten in Deizisau und das Spittler-Stift in Schorndorf. Derzeit in Bau sind zudem das Wolfgang-Wanning-Stift in Winnenden und die Amalien-Residenz nach dem WohnenPLUS-Konzept in Hochdorf.