Raus aus dem Krisenmodus und rein in die neue Normalität - Evangelische Heimstiftung spricht sich für Öffnungsperspektive für Pflegeheime aus

Die Bund- und Länderchefs haben fünf Öffnungsschritte für das öffentliche Leben in Deutschland beschlossen. Mit einer begleitenden Teststrategie, einer erweiterten Impfkampagne und einer Notbremse soll eine dritte Welle verhindert werden. Leider müssen die Pflegeheime noch warten – dabei haben gerade diese umfassende und seit Monaten eingespielte Test- und Schutzkonzepte und eine immer höhere Impfquote. Deshalb fordert die Evangelische Heimstiftung, den rechtlichen Rahmen für Öffnungsschritte in Pflegeheimen zeitnah zu schaffen.

Die Fakten sprechen für sich: Hohe Impfquote, umfassende Schutzkonzepte

Die Evangelische Heimstiftung setzt ein umfassendes Schutz-, Besuchs- und Testkonzept in allen Einrichtungen um. In den 90 Pflegeheimen sind bereits 60 Prozent der Bewohner zweitgeimpft, über 80 Prozent haben die erste Spritze erhalten. Die Mobilen Impfteams kommen weiterhin regelmäßig zu Nachimpfungen. Und es gibt Testteams in jeder Einrichtung, die das umfassende Testkonzept, das nun auch für öffentliche Bereiche gefordert wird, seit Monaten umsetzen.

„Wir gehen deshalb davon aus, dass wir bis Ende März in allen Einrichtungen eine Bewohner-Impfquote von mehr als 80 Prozent erreicht haben werden“, sagt Bernhard Schneider, Hauptgeschäftsführer der EHS. Damit ist absehbar, dass mit dem Schutz der Bewohner das entscheidende Kriterium für eine Öffnung der Pflegeheime erreicht sein wird. „Es ist deshalb an der Zeit, den Krisenmodus gedanklich zu überwinden und uns auf dem Weg in eine neue Normalität zu begeben“, erklärt Schneider.

Die logische Schlussfolgerung: Verlässliche Öffnungsperspektive für Pflegeheime

Dazu gehört eine verlässliche Öffnungsperspektive für Pflegeheime, für die das Sozialministerium den rechtlichen Handlungsrahmen liefern muss. Für die Evangelische Heimstiftung sind Öffnungsschritte für Pflegeheime nicht nur vertretbar, sondern notwendig.

Zwei Voraussetzungen müssen dafür erfüllt sein: eine Impfquote unter Bewohnern von mindestens 80 Prozent und die Sicherheit, dass geimpfte Personen nicht mehr infektiös sind. Dann müssen aber für die Pflege und den gesamten sozialen Bereich wieder menschliche Nähe und Zuneigung ermögicht werden. Denn gute Pflege lebt von Begegnung und Gemeinschaft. „Wir müssen wieder lernen, uns einander ohne Angst zu begegnen, Zeit gemeinsam zu verbringen und einander wieder näher zu kommen“, sagt Schneider. In der Folge müssen Cafeterien, Gemeinschafts-, Andachtsräume, mobile Mittagstische und Beschäftigungsangebote wieder uneingeschränkt geöffnet werden.

Voraussetzung für diese Schritte ist, dass der Impfschutz nachweislich anhält und die Nachimpfungen über Mobile Impfteams und Hausärzte so gut organisiert sind, dass die Impfquote bei Bewohnern konstant auf hohem Niveau bleibt. Und selbstverständlich müssen diese Öffnungsschritte auch weiterhin von einem strikten Schutz- und Testkonzept für nicht geimpfte Personen begleitet werden. „Unsere Kolleginnen und Kollegen in den Einrichtungen haben aber mittlerweile viel Erfahrung damit“, sagt Schneider, „deshalb sind wir überzeugt, dass bei einer konstanten Impfquote von über 80 Prozent die Öffnungsschritte möglich sind, ohne ein großes Infektionsgeschehen auszulösen“.