Ausgabe 2/2017
er dienen soll. Wie unterschiedlich die Bedürfnisse auf den gleichen Wegen sein können, zeigt sich schon am barrierefreien Zugang zur Musterwoh- nung und der automatisierten Haustür, die mittels Transponder undmotorgetrieben den Zugang zum Gebäude ohne Kraftanstrengung ermöglicht. Da- rüber sind nicht nur die Bewohner glücklich – auch Paketdienste, Handwerker oder Angehörige mit Kinderwagen erfreuen sich an dieser technischen Ausstattung. Gekoppelt mit dem Tür-Videosystem weiß man dann bereits vor dem Öffnen, wer vor der Tür steht und wem man Zutritt ins Gebäude gewährt. Reinkommen, ankommen und auf einen Blick informiert sein Während man auf den Aufzug wartet, informiert bereits das digitale Schwarze Brett im Eingangsbe- reich Bewohner und Gäste über aktuelle Veranstal- tungen. Diese Informationen können Sie in der Musterwohnung auch in aller Ruhe auf dem ALA- DIEN -Tablet ansehen und entscheiden, an welchen gesellschaftlichen Veranstaltungen Sie gerne teil- nehmen möchten. Die Tür zur Musterwohnung steht Ihnen offen und auf den ersten Blick scheint es, als würden Sie eine ganz normale Wohnung be treten. Sie hängen Ihre Jacke an die Garderobe und Ihr Blick wandert durch die großzügige Wohn-Ess- Küche. Es duftet nach Kaffee und die schlichte De- koration mit Pflanzen und Bildern ist ansprechend. Hier möchte man am liebsten sofort einziehen! Titel Video-Türkommunikationssysteme im Bürgerlabor Versteckter Sitzplatz für bis zu zehn Personen Im Zuge der Führung entfaltet sich die Wohnung Schritt für Schritt für den Betrachter. Ein Bett unter stützt elektromotorisch beim Aufstehen, Schrank türen öffnen sichwie von Zauberhand oder Küchen- zeile und Schränke sind höhenverstellbar. Unschein- bare Pflanzen reinigen die Luft, Bewegungsmelder steuern das Licht und sind gleichzeitig Teil eines Systems, das auf Hilfeszenarienhinweist. So kann ein Sturzverdacht an die Hausnotrufzentrale gemeldet werden, die über denHausnotruf einenpersönlichen Kontakt bis in die Wohnung hinein ermöglicht. Die Wohnung veranschaulicht, dass es keine per se gute oder schlechte Technik gibt. Es kommt immer auf den Kontext an, in den die Technik eingebunden wird.Was für den einengut ist, kann für den anderen verheerend sein. Dies gilt sowohl für Helligkeit und Farbgebung des Nachtlichts als auch für die Lebens- situation, in der es zum Einsatz kommt. So macht es beispielsweise einen Unterschied, ob man alleine wohnt oder eine Katze sein Eigen nennt: Vor allem wenn, der geliebte Stubentiger die Nacht zum Tag macht, in demer dasmit Bewegungsmeldern gesteu- erte Nachtlicht immer wieder zum Leuchten bringt. In diesem Fall ist ein Funkschalter zur gezielten An- steuerung mit Sicherheit die bessere Alternative. Das Führungskonzept der Musterwohnung orien- tiert sich deshalb an fiktiven Lebenslagen von Menschen, die mit ihren individuellen Zielen, Ressourcen und Herausforderungen in dieser Woh- nung leben könnten. So wird der Blick der Besucher > > > „Aus der Heimstiftung“ 2/2017 11
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