Ausgabe 2/2017
Titel * Name von der Redaktion geändert „Ein Tablet hatte ich ja noch nie in der Hand“: Mit diesem Satz begrüßte mich Carla Eisele, als ich ihr das ALADIEN -Tablet vorbei brachte. Die 82-Jährige wohnt in Stuttgart-Untertürkheim in einer Betreuten Wohnungmit ALADIEN . Die Bewohner erhal- ten kurz nach ihrem Einzug in das Betreute Wohnen das Tablet, mit dem sie einige Funk- tionen von ALADIEN nutzen können. Bereits nach wenigen Minuten meiner Erklärungen zur Funktionalität legten sich die Ängste der 82-Jährigen das Tablet zu berühren. Nach und nach erkannte sie die Vorteile des Tablets, obwohl sie in ihrem langen Leben noch nie ein Tablet bedient hatte, geschweige denn in der Hand hielt: „Selbst zum Zeitvertreib sind Spiele für uns angelegt“, freut sie sich. Über diese Aussagemusste auch ihre Tochter schmunzeln, die wie viele Angehörige bei der Übergabe des Tablets anwesend war. Denn sie hat vor ihre Mutter gelegentlich bei der Nutzung zu unterstützen. Der Schwiegersohn von Carla Eisele hat auch schon angekündigt, dass er das Tablet gerne während seines Besuchs ausprobieren möchte. Als ich in meinen Erklärungen die Wörter „Wischen“ oder „App“ verwendete, schaute mich Carla Eisele mit fragenden Blicken an. Schnell wurdemir klar, dass ihr diese Begriffe völlig neu waren. Jedoch stellte sich nach dem Aufklären des Begriffs „Wischen“ dann Simone Maier Bewohner entdecken die Welt des Tablets doch heraus, dass sie das schon oft beobach- tet hat. „Ich habe mich immer gefragt, was da meine Enkelin dennmit ihremZeigefinger auf dem Telefonmacht. Nun kann ich das auf meinem Tablet auch“, sagt die Bewohnerin voller Stolz. Bei der Vorstellung der Videotelefonie kam sie dann ins Schwärmen. Sie spielte sofort mit dem Gedanken ihren Enkel, der derzeit in Australien lebt, darüber zu kontaktieren: „Es wäre so schön, meinen Enkel mal wieder zu sehen und mit ihm zu sprechen. Ich habe ihn schon über ein Jahr nicht mehr gesehen außer auf Bildern“. Nach dem Einrichten des dazu notwendigen Zugangs, konnten wir ihr diesen Wunsch erfüllen. Ich weiß nicht, wer sich in diesemMoment mehr gefreut hat, ihr Enkel oder sie selbst. Bei den ALADIEN -Stammtischen, die in der Einführungszeit ein- bis zweimal im Monat angeboten werden, haben die Bewohner Gelegenheit sich kennenzulernen und auch auszutauschen. Carla Eisele fällt es in diesem Rahmen besonders leicht, mit ihren Nach- barn in Kontakt zu treten und sich einzubrin- gen: „Bei den Stammtischen haben wir die Möglichkeit uns untereinander auszutau- schen und mitzuteilen, an welchen Stellen es bei ALADIEN noch Unterstützung bedarf, und wo ALADIEN noch einfacher für uns gestaltet werden kann“, sagt die 82-Jährige und berichtet begeistert weiter: „Vor allem für mich als „Tablet-Neuling“ ist es schön zu erfahren, dass uns versierte Nutzer im Haus ihre Hilfe anbieten und sogar Tabletnachmittage selbst ständig organisieren wollen, so dass wir auch zu Profis werden. Das Miteinander, das sich auch durch ALA- DIEN entwickelt, zeigt mir, dass es die richtige Ent- scheidung war, hier einzu- ziehen“. Ebenso wurde die technische Inbetriebnah- me von ALADIEN als sehr interessant von den Bewohnern empfunden. Unser ALA- DIEN -Techniker wurde in jeder Wohnung herzlich empfangen und stand für alle technischen Fragen rund um ALADIEN zur Verfügung. Dies haben die Bewohner gerne in Anspruch genommen. Frau Eisele brachte ihmvollstes Vertrauen entgegen – schließlich kennt man ihn mittlerweile im Haus: „Ich habe den Techniker die letzten Wochen täglich gesehen und auch schon zu ALADIEN Fragen gestellt. Daher war es für mich kein Problem ihn in meine Wohnung zu lassen.“ Weiter berichtet sie schmunzelnd: „Selbst als er nachmittags geklingelt hat und ich mich gerade für einen Mittagsschlaf hinle- gen wollte, habe ich ihn hereingebeten. Mein Mittagsschlaf scheint ihn während der Ausführung seiner Arbeit nicht gestört zu haben.“ Insgesamt habe ich als zuständige Referen- tin den Einführungsprozess als sehr positiv erlebt. Nach meiner Einschätzung war der wesentliche Erfolgsfaktor, dass wir mit ent- sprechendemZeiteinsatz und ganz individu- ell die Technik zu den Bewohnern bringen. Nur so kann die Akzeptanz, der Mehrwert oder der Spaßfaktor den Menschen vermit- telt werden, die noch nie in ihrem Leben einen Tablet-PC bedient haben. Aber deshalb heißt ALADIEN auch Al ltags- unterstützende A ssistenzsysteme und Dien st leistungen. Simone Maier, Referentin ServiceCenterPflege Carla Eisele* und ALADIEN – Oder wie ich Carla Eisele ein Tablet erklärte Vorstellung der Video-Telefonie 14 „Aus der Heimstiftung“ 2/2017
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