Ausgabe 2/2017

Lokale Allianz für Menschen mit Demenz Die lokale Allianz für Menschen mit Demenz hat sich bereits im Mai schon offiziell den Bürgern der Stadt Heilbronn vorgestellt. Die Stadt Heilbronn, die Diakoniestation Heilbronn, die Evangelische Heimstiftung, der Kreisdiakonie- verband Heilbronn-Franken und das Selbsthilf- ebüro des Paritätischen Wohlfahrtsverbands wurden als Netzwerkpartner von den Besuchern der Auftaktveranstaltung dazu ermuntert, dass auch über den Förderzeitraum 2018 diese lokale Allianz notwendig ist. Der große Zuspruch aus Verwaltungs- und Fachkreisen freut die Initia- toren der Allianz. Ziel der Allianz ist es, Heilbronn zu einem Ge- meinwesen zu entwickeln, das als sorgende Verantwortungsgemeinschaft handelt. Die von Demenz Betroffene und deren Angehörige, sollen weitest gehend selbstbestimmt und sicher leben können, ihre Lebenssituation soll erheblich verbessert und die pflegende Angehörige infor- miert und auch in ihrer Funktion entlastet werden. Schulungen für Kontaktpartner, die Einbeziehung von Stadtteilen und Wohnvierteln und von Akteuren des öffentlichen Lebens sind vorbereitet. Ein Wegweiser mit Hilfestellung für Menschen mit Demenz und mit demenzspezi- fischen Angeboten ist imWerden. Jetzt sind die Bürger der Stadt Heilbronn aufgefordert in die Allianz mit einzusteigen und sich in ihren Wir- kungsfeldern für ein besseres Leben mit dem Schicksal Demenz stark zu machen. Das Haus am See der Evangelischen Heimstif- tung, das als Demenzfachhaus das Projekt un- terstützt und auch zu den Initiatoren gehört, veranstaltete bereits am Weltalzheimertag die erste Veranstaltung für die Ehrenamtlichen, den Besuchsdienst und die Nachbarschaftshelfer. „Wir entwickeln auch einen Workshop für De- menz und Bewegung und schulen beispielsweise die Feuerwehr, die Mitarbeiter der Kommunal- verwaltung und der Polizei“, so Michael Schnei- der, Hausdirektor im Haus am See. Bereits im Frühjahr 2018 sollen die erarbeiteten Angebote umgesetzt werden. Kooperation mit Hospizgruppe Langenau Im Oktober war es soweit und der der Kooperationsvertrag zwischen dem Sonnenhof in Langenau und der ökume- nischen Hospizgruppe Langenau konnte unterzeichnet werden. „Vernetzung ist in unserer Arbeit das A und O“, sagt Ulla Frank-Lux, Koordinatorin der Hospizgrup- pe, die die Menschen im Gebiet des Verwaltungsverbands Langenau und in Beimerstetten betreut. „Gemeinsam können wir ein umfassendes Angebot machen, das auf individuelle Bedürfnisse und Wünsche eingeht“, sagt Frieda Freudenthaler, Hausdirektorin im Sonnenhof und erklärt weiter: „Die Be- gleitung der sterbenden Menschen und Rituale sind nicht nur für die Bewohner und Angehörige wichtig, sondern auch für unsere Mitarbeiter. Auch sie wollen bis zum Schluss für eine bestmögliche Le- bensqualität sorgen. Dazu gehört auch die Linderung von Schmerzen. Bei Bedarf arbeiten wir deshalb auch mit der Spezi- alisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) Ulmzusammen, die von Haus- und Fachärzten verordnet wird. Die unkom- plizierte Art und Weise der gegenseitigen Verständigung mit den ambulanten Diensten ist hervorragend. Unser Dank gilt deshalb ganz besonders den 21 Eh- renamtlichen der Hospizgruppe. Sie nehmen den Sterbenden die Ängste und unterstützen diejenigen, die ihnen nahe- stehen“, so Frieda Freundthaler. „Uns ist es auch wichtig, dass die Begleiter aus allem gesellschaftlichen Bereichen kom- men, so findet jeder einen passenden Betreuer. Wir begleiten jeden, der es möchte – unabhängig von Herkunft, Kon- fession oder Glaube“, betont die Koordina- torin Ulla Frank-Lux. „Und es ist wichtig, dass man früh sich mit dem Thema Tod und Sterben auseinandersetzt und mit Familie und Freunden darüber spricht. Wir werden uns in Zukunft auch mehr auf andere Religionen und Kulturen einstellen müssen“, fügt die Hausdirektorin hinzu. „Für unsere Mitarbeiter ist die Hospiz- gruppe eine enorme Bereicherung. Sie sind sehr froh, dass sich die Hospizbeglei- ter sehr viel Zeit für unsere sterbenden Bewohner nehmen. Ulla Frank-Lux kommt immer gleich persönlich ins Haus, wenn sie von den Mitarbeitern über eine Ver- schlechterung bei Bewohnern informiert wird. Dann organisiert sie zeitnah eine Begleitung. Sie kommt auch, wenn der Bedarf geäußert wird, dass jemand eine Begleitung möchte. Die Mitarbeiter des Sonnenhofs und der Hospizgruppe bestä- tigen mir immer wieder, dass die Zusam- menarbeit hervorragend ist“, freut sich Cornelia Wiest, Mitarbeiterin des Sozial- dienstes im Sonnenhof. Wer sich dafür interessiert, sich als Beglei- ter in der Hospizgruppe zu engagieren, erhält anden Infoabendennähere Informa- tionen. Bereits im Januar wird es einen weiteren Kurs zur Qualifizierung von Sterbebegleitern geben. Interessierte kön- nen sich auch vorab an die Koordinatorin Ulla Frank-Lux (Telefon: 0160-91 93 69 94) wenden. 26 „Aus der Heimstiftung“ 2/2017 Aus der Heimstiftung

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