Ausgabe 1/2018
Schnelle und unbürokratische Hilfe Mit diesem landesweit einmaligen Angebot soll schnell und unbürokratisch eine spürbare Entla- stung für kranke Menschen und den pflegenden Angehörigen geschaffen werden, damit eine hei- matnahe und eine pflegerische Versorgung bei Tag und Nacht gewährleistet ist. Bei einer hospizlichen und palliativen Belegung bietet die Hospizgruppe auch Begleitungen im Cicely-Saunders-Zimmer an, gegebenenfalls über 24 Stunden. Die Angehörigen sind dann entlastet und können sich auf die Bedürfnisse undWünsche ihres Kranken konzentrieren. Die Hospizgruppe hat in diesemZimmer ein aufklappbares Schlafsofa aufge- stellt, damit ein Angehöriger mit im Zimmer über- nachten kann. Diese Mit-Übernachtungsmöglich- keit wird den Angehörigen kostenfrei angeboten. „Die Belegung ist nur für eine begrenzte Zeit ge- dacht bis andere Lösungen gefunden werden. Es gibt also auch Zeiten, in denen das Zimmer leer steht, und das ist so gewollt. Aber nach nicht ein- mal zwölf Monaten seit der Inbetriebnahme, war das Zimmer schon zu 72 Prozent ausgelastet“, freut Perspektiven Für wen ist das Akutzimmer gedacht? Das Cicely-Saunders-Zimmer steht Menschen der örtlichen und näheren Umgebung zur Verfügung und kann in Akutsituationen, also in einer hos- pizlichen, palliativen oder notfallmäßigen Not- lage, für einen begrenzten Zeitraum belegt wer- den. „Das heißt, wenn beispielsweise schwerkran- ke oder sterbende Menschen ihre letzten Tage nicht mehr zu Hause verbringen können oder sich in einer Notlage befinden und deshalb schnell ein Pflegezimmer benötigen“, sagt Gerda Schmid, Einsatzleitung der Hospizgruppe. „Wir haben diese Notfälle zur Genüge erlebt“, erzählt Sigrid Pils, die sich in der Hospizgruppe als stellvertretende Einsatzleiterin engagiert. „Oft pflegt beispielsweise die Ehefrau ihren Mann zu Hause. Plötzlich muss sie selbst in eine Klinik und schon steht man vor einem Problem, denn die Kurzzeitpflegeplätze in den umliegenden Heimen sind alle belegt“, berichtet sie aus Erfahrung. „Unser Bestreben ist es, dieses Zimmer einer brei- ten Öffentlichkeit bekannt zu machen“, sagt Klaus Hillius, Vorstand und Koordinator. Bereits seit 1. Februar 2017 ist das Cicely-Saunders-Zimmer – ein Hospiz-, Palliativ- und Notfall- zimmer – im Palmschen Garten in Deizisau in Betrieb. Schon so lange gilt auch die Kooperations- vereinbarung zwischen der Evangelischen Heimstiftung und der Hospizgruppe Deizisau und Altbach mit Johanniterstift Plochingen, die das Spezialzimmer in akuten Situationen belegen kann. Cicely-Saunders-Zimmer in Deizisau Modellprojekt für Palliativpatienten und Notfälle ein voller Erfolg Das Akutzimmer befindet sich im 1. Obergeschoss Das Zimmer ist liebevoll ausgestattet mit Gemälden von Professor Walter Pils, die der Hospizgruppe für dieses Zimmer gespendet wurden 18 „Aus der Heimstiftung“ 1/2018
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