Ausgabe 2/2023

| Gute Pflege | 2_2023 | 11 immer wieder flexibel auf neue Situationen einstellen zu können, denn auch in der Gemeinde ist kein Tag, kein Gespräch wie das andere.“ Dabei will sie trotzdem bei sich selbst bleiben. „Der Pfarrberuf braucht Mut, denn darin steckt so viel von der eigenen Person“, findet Lena Moeller. „Ich entscheide natürlich wie viel ich von mir selbst preisgebe, aber am Ende stehe ich zum Beispiel bei einer Predigt oder in jedem Seelsorgegespräch dort für mich persönlich und mache mich angreifbar.“ Aber ein Pfarrberuf, der nicht mit diesem Mut ausgelebt wird, bringt wenig, findet Lena Moeller. „Wir sollten Menschen immer wieder neue Perspektiven anbieten als ihre eigenen, das braucht viel Gespür für das Gegenüber und die Situation und eben auch Mut.“ und überlege was wir tun können, damit die diakonische Profilierung erhalten bleibt“, erklärt Lena Moeller. „Die personelle Situation zwingt die Kirche gewissermaßen mutig zu werden.“ Weniger Ressourcen, veränderte Anforderungen. „Wir müssen uns damit auseinandersetzen und ehrlich darauf schauen, was wir noch brauchen und was verändert werden kann und sollte. Ich denke, am Ende sorgt das für eine Stärkung des Profils. Aber es ist auch herausfordernd, weil es unter Umständen bedeutet, dass Dinge wegfallen, die für einzelne Menschen große Bedeutung haben. Auch von ihnen wird damit Mut und Offenheit für Neues eingefordert.“ Lena Moeller hat sich entschieden, ihre Zeit als Pfarrerin zur Anstellung nicht als Gemeindepfarrerin, sondern bei der EHS zu verbringen. „Diakonie ist für mich, wo Kirche in der Welt sichtbar wird. Damit wollte ich mich gerne intensiver beschäftigen.“ Auch sie muss sich jetzt auf ein neues Arbeitsumfeld einstellen. „Ich denke als Pfarrerin ist es eine Grundvoraussetzung, sich

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