Ausgabe 1/2024

| Gute Pflege | 1_2024 | 17 Die Evangelische Heimstiftung ist international, weltoffen und sie steht für Frieden, Demokratie und Verständigung, Vielfalt und Toleranz. Wir erwarten diese Grundhaltung von allen Mitarbeitenden, von unseren Bewohnern, Kunden und Angehörigen und von allen Menschen, die mit uns zu tun haben. Diskriminierende, menschenverachtende und rassistische Äußerungen und Handlungen werden in unseren Einrichtungen und Diensten nicht geduldet. Wir sind mit unseren Einrichtungen und Diensten lebendiger Teil einer offenen, pluralistischen Gesellschaft und wir stehen fest auf dem Fundament unseres Grundgesetzes. Wir leben in einem Europa, das diese demokratischen Werte über nationale Grenzen hinweg verteidigt. Aber es ist nicht nur die Bedrohung von außen, wie der Angriffskrieg auf die Ukraine zeigt. Unsere Freiheit und Demokratie sind auch im eigenen Land in einer Weise bedroht, wie das vor wenigen Jahren noch unvorstellbar erschien. Der wieder aufkeimende Rechtsradikalismus hat mit der Recherche des journalistischen Netzwerkes Correctiv über geheime Zusammenkünfte brauner Netzwerke eine neue Spitze erreicht, die jeden Demokraten erschau- dern lassen. Deshalb wird es Zeit aufzustehen und unsere Demokratie zu verteidigen. Unsere Werte leben sich nicht von selbst – eine Kultur der Achtung, der Würde, der Wertschätzung und des gegenseitigen Respekts entsteht nicht von alleine. Wir müssen sie aktiv mit Leben füllen. Wir müssen Haltung zeigen, wenn unsere demokratischen Werte, die Kultur der Menschlichkeit in Frage gestellt werden. Diese Grundhaltung hat aber auch einen ganz pragmatischen Aspekt: In unserer EHS arbeiten tausende Kolleginnen und Kollegen mit einer Migrationsgeschichte. Sie bringen aus vielen verschiedenen Kulturen ihre Erfahrungen und Sichtweisen in die Pflege ein. Wer würde ihre Pflegearbeit übernehmen, wenn sie nicht da wären? Bereits heute können wir nicht alle Stellen besetzen. Und der Bedarf an Pflege- und Betreuungskräften wird weiter steigen – allein in Baden-Württemberg um zusätzlich 24.000. Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass wir auf dem internationalen Arbeitsmarkt mit vielen Ländern konkurrieren. Deshalb brauchen wir eine gelebte, offene Willkommenskultur in unserem Unternehmen, aber auch darüber hinaus in allen Bereichen unserer Gesellschaft. Es ist unsere Verantwortung, für diese Werte einzutreten und zwar überall da, wo Menschen zusammenarbeiten. Aber auch zu Hause, in der Familie, im Freundeskreis, im Verein, der Gemeinde, in der U-Bahn und auch auf der Straße. Die EHS ruft deshalb alle Mitarbeitenden dazu auf, sich an friedlichen Protesten gegen rechts zu beteiligen. E(H)S ist Zeit aufzustehen. — (E)InSicht Bernhard Schneider Kommentar – (E)InSicht

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