Ausgabe 1/2024

| Gute Pflege | 1_2024 | 31 bei anderen Anbietern der Sozialwirtschaft in den Blick nehmen. Das betrifft bei weitem nicht nur den TVöD. Die Abschlüsse der ARK DD sind eigenständig und unterscheiden sich von anderen Abschlüssen in der inhaltlichen Ausgestaltung. Wie bewerten Sie den aktuellen Abschluss des AVR für 2024? War es ein langer Weg der Einigung? Die Verhandlungen waren sehr intensiv, die ARK DD konnte sich aber innerhalb von drei Monaten verständigen. Die Ergebnisse sind für die Mitarbeitenden attraktiv: Sie erhalten einen steuerfreien Inflationsausgleich in Höhe von 3.000 Euro. Zum 1. Juli 2024 steigen die Brutto-Entgelte um 5,2 Prozent, sodass sich die durchschnittliche Einkommenssteigerung in 2024 damit auf 10,8 Prozent summiert. Hinzu kommt die Erhöhung des Urlaubsanspruchs auf 31 Tage. Diese deutlichen Verbesserungen helfen auch den Einrichtungen bei der Personalgewinnung am Arbeitsmarkt. Auf der anderen Seite sind die Ergebnisse für die Einrichtungen wirtschaftlich herausfordernd. Nicht zu vergessen: Die Entgeltsteigerungen kommen zu den bereits in 2023 wirksam gewordenen Entgelterhöhungen von bis zu 9 Prozent hinzu. Diese Kostensteigerungen müssen in den anstehenden Verhandlungen mit den Kostenträgern durchgesetzt werden. Die öffentlichen Haushalte müssen mehr denn je kräftig sparen; dies wirkt sich auf die Refinanzierung der Angebote aus. Welche Herausforderung sehen Sie in der Zukunft den Dritten Weg betreffend? Wichtig ist, dass wir das Modell in der Öffentlichkeit gut erklären, insbesondere seine Hintergründe und Vorteile. Leider gibt es immer wieder Missverständnisse und Vorurteile, die diesem kircheneigenen und konsensorientierten Weg nicht gerecht werden. Mit unserer Internetseite www.attraktiver.de (auch über den QR-Code erreichbar) haben wir, denke ich, einen guten nächsten Schritt unternommen, unser Modell der breiten Öffentlichkeit verständlich zu erläutern. Vielen Dank für das Gespräch.

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