Ausgabe 1/2024

6 | Gute Pflege | 1_2024 | rechte und ein respektvolles Zusammenleben in Deutschland. In einer Demokratie bestimmen die Bürgerinnen und Bürger, von wem sie regiert werden wollen und damit, wie sich das Zusammenleben gestaltet – auch in unseren Einrichtungen. Entscheidend ist dabei, dass möglichst viele Menschen ihr Wahlrecht wahrnehmen. Wenn nur wenige Menschen wählen gehen, bestimmt nur dieser kleine Teil darüber, wer die gesamte Bevölkerung auf politischer Ebene vertritt und Entscheidungen für die Zukunft trifft. „Davon profitieren dann meistens extreme und populistische Parteien“, sagt Hanna Kaspar, Referentin für Europäische Sozialpolitik bei der Heimstiftung. Demokratie leben In diesem Jahr gibt es wieder eine Möglichkeit mitzubestimmen, die Demokratie zu stärken und damit auch auf die Zukunft unseres Zusammenlebens einzuwirken. Die Europawahl. „In der öffentlichen Wahrnehmung scheint die EU-Wahl eine kleinere Rolle zu spielen als zum Beispiel die Bundestags- oder Landtagswahl. Die EU-Wahl wird offenbar als nicht so wichtig eingestuft. Dabei fallen viele politische Entscheidungen, die alle Bürger in den EU-Staaten betreffen, nicht mehr in den jeweiligen Hauptstädten, sondern in den europäischen Institutionen in Brüssel oder Straßburg“, erklärt Hanna Kaspar. „Die Europawahl in diesem Jahr ist besonders entscheidend, da rechtspopulistische und antieuropäische Parteien in den letzten Jahren zunehmend Einfluss in den europäischen Mitgliedsstaaten gewonnen haben. Bei der Wahl steht also nicht nur die Werteeinstellung der EU, sondern auch ihre Handlungsfähigkeit auf dem Spiel.“ Auch für die Menschen, die in der Heimstiftung leben und arbeiten ist die EU-Wahl ein wichtiges Instrument der Mitbestimmung, was ihre Arbeitsbedingungen und Lebensumstände im Alter betrifft – Themen, die uns alle ange- hen. Wählen heißt Verantwortung übernehmen – auch für nachfolgende Generationen. Europa wählen Bei den Europawahlen wählen die Bürgerinnen und Bürger aller EU-Länder die Mitglieder des Europäischen Parlaments. Das Europäische Parlament vertritt die Interessen der EU-Bürgerinnen und Bürger bei wichtigen politischen Entscheidungen – etwa bei der Gestaltung und Abstimmung neuer Gesetze, bei der Genehmigung des EU-Haushalts oder der Wahl der neuen EUKommission. Bei der vergangenen Europawahl im Jahr 2019 lag die Wahlbeteiligung bei etwa 51 Prozent. Im Vergleich dazu lag die Wahlbeteiligung bei der letzten Bundestagswahl im Jahr 2021 bei 76,4 Prozent. Jeder Wähler und jede Wählerin hat in der Europawahl eine Stimme. Mit diesem einen Kreuz auf dem Stimmzettel wird eine Partei oder eine politische Vereinigung gewählt. Dabei handelt es sich allerdings nicht um die direkte Wahl von Kandidatinnen und Kandidaten, sondern eine Wahlliste, die vorab von den Parteien festgelegt wird. Je mehr Stimmen eine Partei erhält, desto mehr Europaabgeordnete schickt sie ins Europäische Parlament. Die Wahllisten sind beim Erscheinen dieser Ausgabe bereits veröffentlicht. > > > Pflege und Politik

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