Ausgabe 3/2024

14 | Gute Pflege | 3_2024 | Diakonie Tschechien. — Gefragt Im Januar habt ihr das Projekt „Dementia Friendly Communities“ gestartet. Worum geht es dabei? Die Grundidee des Projekts Dementia Friendly Communities ist es, zu vermitteln, dass die Diagnose Demenz nicht das Ende bedeutet. Es ist ein neuer Lebensabschnitt. Wir unterstützen mit unserem Projekt Menschen dabei, Wege zu finden, sich in diesem neuen Lebensabschnitt zurechtzufinden. Vor allem wollen wir die Vorurteile loswerden, die mit der Krankheit verknüpft sind. Jeder weiß: Ein Mensch mit Diabetes benötigt sein Insulin. Wenn ihnen schwindelig wird oder sie etwas desorientiert sind, geben wir ihnen etwas mit Glukose. Man hat das Gefühl ungefähr zu wissen, was es mit Diabetes auf sich hat. Jemand, der an Demenz erkrankt ist, wird sich aber kaum so vorstellen: „Hi, ich bin Veronika, ich bin an Demenz erkrankt. Wenn mir schwindelig wird und ich etwas desorientiert bin, sprich bitte ruhig mit mir und mach mir einen Tee“. Wir müssen die grundlegenden Gedanken gegenüber Demenz dahingehend verändern: Was können wir als Gesellschaft tun, als Familie, als Dienstleister, als Unternehmer, um das Leben mit Demenz zu erleichtern, sodass Menschen mit dieser Erkrankung gut leben können und nicht darunter leiden müssen. Innerhalb der drei Jahre Projektlaufzeit implementieren wir das Konzept der „Dementia Friendly Communities“ als Pilotphase in zwei Gebieten: zum einen in einem städtischen Gebiet in Ostrava und zum anderen in einer ländlichen Gegend in der Nähe des Beskydy-Gebirges. Was konkret sind die Schwerpunkte in diesen drei Jahren Projektphase? Das Projekt hat zwei große Zweige. Der erste ist: Wir wollen die Wahrnehmung von Demenz in der Gesellschaft verändern. Wir organisieren öffentliche Veranstaltungen und nehmen an örtlichen Treffen Teil, um unser Wissen zum „ Vor allem wollen wir die Vorurteile loswerden, die mit der Krankheit verknüpft sind.“ Veronika Raszková, Diakonie Tschechien Leben mit Demenz Veronika Raszková von der Diakonie Tschechien ist verantwortlich für das Projekt demenzfreundliches Quartier. Als Vertreterin der Diakonie Tschechien ist sie außerdem – wie die EHS – teil des Netzwerks Eurodiaconia.

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