| Gute Pflege | 3_2024 | 15 Thema Demenz zu teilen und mehr Offenheit für das Thema zu erreichen. Zum Beispiel haben wir schon ein Kino-Event veranstaltet. Nach dem Film gab es ein Gespräch über Demenz. Für solche Anlässe suchen wir sogenannte „Ambassadors“ also Botschafterinnen und Botschafter. Das sind Menschen, die an Demenz erkrankt sind, die sich gemeinsam mit weiteren Engagierten bei solchen Veranstaltungen, aber auch darüber hinaus, dafür einsetzen, dass der öffentliche Raum demenzfreundlicher wird. Außerdem gründen wir Aktionsgruppen in jeder Region. Sie bestehen aus lokalen Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Sozialarbeit und Pflegeinrichtungen, pflegenden Angehörigen, Ärztinnen und Ärzten sowie unserem Team. Gerne hätten wir auch lokale Unternehmerinnen und Unternehmer dabei und viele mehr. Der zweite große inhaltliche Zweig des Projekts sind individuelle Unterstützungsangebote für Menschen mit Demenz und die Menschen, die sie pflegen und betreuen. Es geht darum, dass sie die Leistungen, die sie benötigen, ganz einfach bekommen, um sich auszutauschen, ins Café zu gehen oder andere Aktivitäten wahrzunehmen. Eine Schlüsselrolle spielt dabei unser Team. Herz des Teams ist eine Beraterin oder ein Berater für das Thema Demenz. Das ist im Grunde ein Sozialarbeiter oder eine Sozialarbeiterin, der oder die für die betroffenen Menschen da ist, aber auch als Ansprechperson für die Öffentlichkeit fungiert. Darüber hinaus sind Teil des Teams eine Koordinatorin oder ein Koordinator für die Ehrenamtlichen sowie Therapeuten und jemand, der oder die die Kommunikation übernimmt. Das Tolle ist: all das wird kostenlos zur Verfügung gestellt, weil es von der EU finanziert ist. Wie habt ihr von dem Projekt erfahren? Das erste Mal haben wir über unsere Kolleginnen und Kollegen in Italien davon erfahren. Vor zwei Jahren haben wir unser Erasmus+ Projekt mit der Diakonie Valdese in Italien gestartet. Es gab zwei Austauschbesuche. Als erstes ist ein Team der Slezská Diakonie nach Italien gereist. Dort haben wir uns angeschaut, wie im Projekt gearbeitet wird, was sich dadurch verändert hat, wie mit den unterschiedlichen Beteiligten kommuniziert wird und vieles mehr. Dabei haben wir viel gelernt. Wir haben ein Pflegeheim und eine Tagespflege für Menschen die an Demenz erkrankt sind, in einer kleinen Stadt besucht. Dort arbeiten sie seit 13 Jahren nach dem Konzept. Sie haben es geschafft, mit der örtlichen Gemeinde und anderen zu kooperieren. Wir haben aber auch geschaut, wie das Konzept in einer größeren Stadt funktioniert, da gibt es große Unterschiede. Es ist dort nicht möglich, jeden Menschen für das Leben mit Demenz zu sensibilisieren, aber man kann Menschen, die mit der Krankheit leben und ihren Familien Orte schaffen, an denen sie sich sicher und verstanden > > > „ Was können wir als Gesellschaft tun, als Familie, als Dienstleister, als Unternehmer, um das Leben mit Demenz zu erleichtern?“ Veronika Raszková, Diakonie Tschechien
RkJQdWJsaXNoZXIy NTQxOTA=