14 | Gute Pflege | 1_2025 | Martin Luscher. — Gefragt Als Dekan i.R. können Sie auf vielfältige Erfahrung zurückblicken. Welchen Stellenwert sollte die Seelsorge in einem Pflegeheim haben? Die Seelsorge hat einen hohen Stellenwert. Ich selbst halte aktuell noch etwa einmal im Monat den Gottesdienst im Haus auf der Waldau in Stuttgart. Das machen auch Ruhestandspfarrer, weil den aktiven Kollegen manchmal die Kapazität fehlt. Ein Ruhestands-Kollege und ich, wir wechseln uns ab. Das ist immer ein besonderes Erlebnis, finde ich. Da stellt man einfach fest, man kommt hin, der ganze Raum ist voll. Und die Leute kommen nicht nur hin, weil sie eben gebracht werden, sondern das ist ihnen wichtig. So ein Gottesdienst geht etwa 30 bis 40 Minuten, die Musik spielt eine große Rolle und das gibt den Menschen sowohl Wochenstruktur als auch Kraft und Halt. Ich gehe da immer ganz befriedigt nach Hause. Inwiefern unterscheidet sich die Seelsorge im Pflegeheim von der Gemeindearbeit? Man könnte meinen, da geht es immer ums Sterben, aber das ist nicht so. Die Menschen leben dort und haben ihre Probleme und haben ihre Freuden. Man darf sich das nicht so schwer und „ Wir verbreiten ja keine Ideologie, sondern leben eine bestimmte Haltung.“ Martin Luscher Die Begleitung von Menschen in allen Lebens- phasen ist ein Teil der guten Pflege. Inwieweit entsteht für die Heimstiftung hier eine besondere Verantwortung im Zusammenhang mit ihrem diakonischen Profil? Die Gute Pflege im Gespräch mit dem stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzen- den der EHS und Dekan i.R. Martin Luscher. Pflege der Seele
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