Ausgabe 1/2025

| Gute Pflege | 1_2025 | 21 „ Aus den individuellen Bedürfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner leiten sich Anzahl und Qualifi- kation der benötigten Pflegepersonen ab.“ Steffen Till, Leiter des Referats Pflege und Alltagsbegleitung bei der EHS Dazu gehört auch, dass qualifizierte Pflege- kräfte entsprechend ihres Könnens und Wissens eingesetzt werden. „Wenn niemand unter- oder überfordert ist, erhöht das die Arbeitszufriedenheit und damit den Verbleib im Beruf deutlich“, sagt Steffen Till, Leiter des Referats Pflege und Alltagsbegleitung bei der EHS. „Ganz am Anfang dieser Überlegung steht der Bedarf: denn aus den individuellen Bedürfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner leiten sich Anzahl und Qualifikation der benötigten Pflegepersonen ab. Natürlich schließt sich dann die Frage der Finanzierung an – über die im Rahmen der Reform der Doch wie viel Personal braucht gute Pflege eigentlich wirklich? Eine zentrale Frage in der Organisation von Pflegeeinrichtungen. Allerdings sind die Einrichtungen in dieser Entscheidung nicht frei. In jedem Bundesland gibt es sogenannte Rahmenverträge, die eine Bandbreite definieren, innerhalb der sich die Personalausstattung bewegt. Die entsprechenden Forderungen müssen begründet und mit den Pflegekassen sowie Sozialhilfeträgern verhandelt werden. Seit Einführung der Pflegeversicherung waren diese Bandbreiten für die Personalausstattung ausschließlich im jeweiligen Bundesland geregelt. Zukünftig ändert sich das: Die Untergrenze, also die Personalmindestausstattung, wird weiterhin auf Landesebene definiert. Die Obergrenze jedoch wird auf Bundesebene einheitlich für alle festgelegt. Ein Forschungsteam der Universität Bremen hatte dazu den Auftrag, ein wissenschaftlich fundiertes System zu entwickeln, mit dem sich bestimmen lässt, wie viel Personal für welche pflegerischen Leistungen wirklich notwendig ist. Was braucht gute Pflege? Die Qualität von Pflege ist zum einen davon abhängig, dass sich genügend Menschen für den beruflichen Weg in die Pflege entscheiden. Aber auch davon, ob sie dann mit den richtigen Qualifikationen an der passenden Stelle eingesetzt werden. Damit sich ausreichend Menschen für den beruflichen Weg in der Pflege entscheiden, ist unter anderem die Attraktivität des Berufs bedeutend. Je besser die Rahmenbedingungen, desto höher die Chancen auf Einstieg, Wiedereinstieg oder Erhalt von Pflegekräften im Beruf. Auch in Zukunft soll eine gute und professionelle pflegerische Versorgung im Alter sichergestellt sein. Eine Herausforderung für Pflegeunternehmen, die in Anbetracht von demografischem Wandel und Knappheit an Pflegekräften schon heute beginnt. > > >

RkJQdWJsaXNoZXIy NTQxOTA=