Ausgabe 1/2025

24 | Gute Pflege | 1_2025 | Außerdem werden auch sozial-kommunikative Kompetenzen betrachtet – ist es also notwendig, sich empathisch in eine Situation einzufühlen, eine andere Perspektive einzunehmen oder das eigene Verhalten kritisch zu reflektieren. „Daraus ergibt sich eine Übersicht aller Aufgaben, vom Beginn der pflegerischen Versorgung (Aufnahme) bis hin zur palliativen/postmortalen Versorgung und den jeweils notwendigen Qualifikationen, die wir für uns als EHS erstellt haben – das erleichtert die Umsetzung enorm“, sagt Jasmin Riedmüller, aus dem Referat Pflege und Alltagsbegleitung. So entsteht der Personalmix, der die optimale Versorgung, aber auch Auslastung der Pflegekräfte sicherstellt. „Im Mittelpunkt muss die Frage stehen: Wer macht was, wann und wieso?“, erklärt Jasmin Riedmüller. Theorie und Alltag Wie kann diese sachliche Analyse in den Arbeitsalltag integriert werden? „Dazu bedarf es einer detaillierten Arbeitsablaufplanung. Sie besteht aus festgelegten Pflegegruppen, administrativen Tätigkeiten sowie anfallenden Aufgaben auf dem Wohnbereich in Pflege und Alltagsbegleitung“, sagt Jasmin Riedmüller. Eine einheitliche und fachgerechte Bewohnerversorgung wird damit trotz wechselnder Mitarbeitender sichergestellt, da die Arbeitsabläufe transparent abgebildet sind. Auch ein Ausfallmanagement ist integriert, in dem beschrieben ist, welche Pflegegruppe sowie anfallende Aufgaben im Falle einer kurzfristigen Änderung zu anderen Gruppen zugeordnet werden. Die Arbeitsablaufplanung ergänzt die Dienstplanung. „Mitarbeitende wissen damit nicht nur wann sie arbeiten, sondern auch welche Aufgaben anstehen“, erklärt Jasmin Riedmüller. Die neue Personalbemessung betrachtet nicht nur, welcher Bewohner welche Versorgung benötigt, sondern auch welcher Mitarbeitende welche Aufgaben übernimmt. Diese Fragestellungen führen zu einem detaillierten Ablaufplan für die Arbeit. Diese Struktur wirkt sich auf einige Aspekte aus: 1. Kundinnen und Kunden erhalten eine fachlich angemessene pflegerische Versorgung. 2. Eine einheitliche, an den Wünschen und Bedürfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner orientierte pflegerische Versorgung kann trotz wechselnden Personals sichergestellt werden. 3. Pflegefachkräfte haben die Möglichkeit, ihren Vorbehaltsaufgaben nachzukommen. Es können also zum Beispiel Zeitfenster für die Schichtleitung freigehalten werden, in denen etwa die Kommunikation mit Ärzten und Angehörigen erfolgt. 4. Alle Mitarbeitenden gewinnen Handlungssicherheit durch klar beschriebene Aufgaben und Zuständigkeiten. > > > Pflege im Fokus Wie kann der Arbeitsablauf geplant werden? Wer macht wann was? Der Planungsprozess 1. Festlegung der täglich zu besetzenden Dienste 2. Schichtabläufe • Eckdaten für alle Wohnbereiche (zeitlicher Rahmen) • Wohnbereichsindividuelle Abläufe (Pflege, Betreuung und anfallende Aufgaben) 3. Bildung von (Bezugs-)Pflegegruppen • Wie viele Mitarbeitende werden in welchem Stundenumfang täglich benötigt? • Hieraus können die anwesenden Mitarbeitenden pro Schicht abgeleitet werden. • Es werden so viele Pflegegruppen gebildet, wie Mitarbeitende pro Schicht (Früh-, Spät, Nachtdienst inklusive ATB) geplant werden.

RkJQdWJsaXNoZXIy NTQxOTA=