Ausgabe 1/2025

| Gute Pflege | 1_2025 | 25 Modellprojekt Personalbemessung Im Haus Talblick, einer der Einrichtungen, die die Modellphase der Personalbemessung durchlaufen haben, kann Hausdirektor Christoph Schütze Sorgen vor der Umsetzung vor Ort entkräften. „Vieles, was Bestandteil von PeBeM ist, haben wir auch davor schon so gemacht. Die Arbeitsorganstation hat sich für uns am meisten unterschieden, aber über die Monate ist auch das immer selbstverständlicher geworden.“ Zu Beginn war man vor Ort aufgeregt, Teil des Modellprojekts zu sein und ja – es gab durchaus auch Vorbehalte. „Viel Hörensagen über PeBeM war im Umlauf. Es war schwer, sich konkret vorzustellen, was die Umsetzung für jeden und jede Einzelne bedeuten würde. Die Vorteile, die sich daraus ergeben könnten, waren noch nicht so präsent und deutlich.“ Jetzt, nach der Modellphase, ist das erste Resümee positiv. „Und das Wichtigste: Die Bewohnerinnen und Bewohner bekommen die Pflege, die sie benötigen. Alle kommen gut mit ihrer Arbeit zurecht, jeder weiß, wofür er zuständig ist“, berichtet Christoph Schütze. Für die erfolgreiche Einführung der neuen Personalbemessung sind aus seiner Perspektive hauptsächlich zwei Faktoren entscheidend: „Zum einen hat uns die enge Begleitung des Fachreferats sehr unterstützt und zweitens haben wir die Mitarbeitenden ganz aktiv in die Schritte der Veränderung eingebunden. Es war mir immer wichtig, dass wir nicht nur das langfristige Ziel im Blick haben, sondern die Einführung von PeBeM als einen Prozess verstehen und da gemeinsam als Team hineinwachsen“, sagt Christoph Schütze. Workshops und viele Möglichkeiten zum Austausch waren das Erfolgsrezept. „Das Motto: erst machen, dann schimpfen. Wer etwas ausprobiert hat und dann merkt, dass es nicht funktioniert, konnte das zusammen mit einem Verbesserungsvorschlag einreichen. Das ist aber im gesamten Jahr nur einmal passiert. Der Schlüssel liegt also unserer Erfahrung nach darin, sich zunächst auf die Dinge einzulassen und dann im täglichen Arbeiten auch den Mehrwert persönlich zu erleben.“ Im Mittelpunkt steht trotz aller Konzepte und Prozesse immer das Wohl der Bewohnerinnen und Bewohner. „Die Prozesse und die klaren Aufgabenzuteilungen helfen uns. Trotzdem gehen wir natürlich weiterhin auf individuelle Situationen ein. Es gab beispielsweise eine Bewohnerin mit fortgeschrittener Demenz. Ihre Versorgung wäre laut der Aufgabenzuteilung klar im Bereich der Fachkraft. Allerdings kam sie nicht mit jedem zurecht und es gab da einen Pflegehelfer, der einen ganz besonders guten Zugang zu ihr hatte. Sie hat gestrahlt, wenn sie ihn nur gesehen hat. Es ist ganz klar, dass er in ihre Pflege auch als Helfer einbezogen wird. Ziel ist und bleibt immer, dass wir mit unseren Ressourcen die bestmögliche Pflege leisten“, erzählt Christoph Schütze. „ Alle kommen gut mit ihrer Arbeit zurecht, jeder weiß, wofür er zuständig ist.“ Christoph Schütze, Hausdirektor Haus Talblick (Teilnahme am Modellprojekt Personalbemessung)

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