| Gute Pflege | 1_2025 | 31 damit jeder Reformschritt, der in den nächsten Jahren folgt, auf dieses Bild einzahlt. Heinz, jetzt gab es in den vergangenen Jahren aus der Politik mehr oder weniger konkrete Ideen zu einer Reform oder zu einer Teilreform der Pflegeversicherung. Inwieweit unterscheiden diese sich von dem Reformkonzept, das du jetzt erarbeitet hast? Heinz Rothgang: Im Moment steht im Sondierungspapier, dass eine große Pflegereform angestrebt wird. Und das ist genau das, was wir vorschlagen. Eine Pflegereform, wenn man so will, aus einem Guss, die die strukturellen und die finanziellen Änderungen zusammen denkt. > > > Jetzt wurde das Gutachten der Initiative Pro-Pflegereform vorgestellt, das dieses Pro- blem lösen soll. Kannst du sagen, was die drei wichtigsten Eckpunkte für dich sind? Bernhard Schneider: Der erste wichtige Eckpunkt ist, dass in dem Sofortprogramm ab 2026 durch den Sockel-Spitze-Tausch die Eigenanteile in den Pflegeheimen wirksam begrenzt werden. Sie werden sonst weiter steigen und das Problem vergrößern. Der zweite Eckpunkt ist, dass die notwendige Finanzierung durch einen entsprechenden Steuerzuschuss und durch eine neue Zuordnung der Ausbildungskosten geschaffen wird. Das Problem in der Pflegeversicherung war ja immer, dass kurzfristig gedacht wird. Und das ist der dritte wichtige Punkt: Es muss eine Gesamtvision der Pflegeversicherung entstehen, v.l.n.r.: Andreas Wedeking, Geschäftsführer VKAD, Prof. Dr. Heinz Rothgang Uni Bremen – Leiter SOCIUM, Bernhard Schneider – Hauptgeschäftsführer EHS, Eva Lettenmeier, Geschäftsbereichsleiterin Pflegewirtschaft bei contec GmbH, Wilfried Wesemann, Vorsitzender DEVAP
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